04. April 2020

Wie man daheim gut klar kommt

Liebe Vitamin-Junkies,

wir werden immer wieder gefragt, was man in der aktuellen Zeit tun könnte, um sie angemessen zu bewältigen und psychisch gesund durch den Alltag zu gelangen. Neben der körperlichen Gesundheit spielt vor allem auch die psychische Gesundheit in der aktuellen Zeit eine große Rolle. Ängste, Depressionen und auch andere Störungen könnten sich aufgrund des Corona-Viruses breit machen. Wir möchten einen kleinen Beitrag leisten, um dies vorzubeugen und etwas für die eigene psychische Gesundheit sowie für die Gemeinschaftlichkeit in der Familie zu tun. Das, was wir empfehlen, haben wir hier einmal zusammengefasst. Wir hoffen, dass es dem einen oder anderen von Euch helfen wird:

Tagesrhythmus und Struktur helfen unserem Körper in Gang zu kommen.

Die allgemeine Struktur des Tages aufrechtzuerhalten, hilft dem Körper in gewohnte Prozesse zu kommen. Gerade auch bei der Heimbeschulung von Kindern kann diesen helfen keine wahnsinnig großen Veränderungen im Tagesrhythmus zu erfahren, um weiterhin kontinuierlich den Anforderungen des Alltags zu trotzen und den aufkommenden zusätzlichen Belastungen (Eltern als Lehrkräfte, kaum Zeit draußen verbringen zu können) fiter entgegen zu treten. In diesem Zusammenhang ist vor allem auch wichtig, den Schlaf-Wach-Rhythmus (Aufsteh- und Zubettgehzeit) aufrechtzuerhalten, da der Organismus ansonsten in zu große Schwankungen gerät, die psychische und physische Folgen haben könnten.

Bewegen Sie sich.

Bewegung, sowohl körperlich als auch geistig, hält fit. Überlegen Sie sich, was einen selbst und die Familie konkret in Bewegung setzen kann. Haben Sie einen Garten? Wunderbar, dann nutzen Sie diesen, um im Rahmen spielerischer Aktivitäten Geist und Körper etwas Gutes zu tun. Manchmal reichen dazu schon kleine Dinge (Federball spielen), oder Sie planen ein eigenes Projekt (Anlegen eines Kräutergartens). Hauptsache Sie kommen in Wallung und beim Planen der Aktivitäten strengen Sie Ihren Kopf an. Damit bleibt auch dieser in Bewegung und Sie können sich ab und an von Belastungen ablenken. Schaffen Sie sich eine Zeit, in der Sie stets nach draußen gehen, um Sauerstoff zu atmen, andere Bilder zu sehen und sich von den nervigen Stressorgen abzulenken. Draußen zu sein, gibt auch neuen Input, den man zusammen in der Familie besprechen kann. Daraus entwickeln sich manchmal neue Ideen, wie man den nächsten Tag noch besser verbringen kann.

Soziale Kontakte schützen unsere Gesundheit.

Leider fallen Treffen im Reigen von Familie oder Freunde aktuell aus, allerdings können Sie die Welt der Medien nutzen, um trotzdem Kontakt zu halten. Familie und Freunde stellen als soziale Faktoren die Schutzfaktoren Nummer 1 für unsere psychische Gesundheit dar und gerade das sollte uns darauf kommen lassen, diese Kontakte so gut es geht aufrechtzuerhalten, sei es bei einer Skype-Schalte oder einem kurzen Videoanruf... gern auch versüßt durch ein gemeinsames Ritual, wie ein gutes Glas Wein... damit lacht die Seele und man entzieht sich für einen bedeutsamen Moment den aktuellen Widrigkeiten. Gute Beziehungen definieren sich nicht durch Quantität, sondern vor allem durch die Qualität - und vielleicht kann es auch eine völlig neue Erfahrung sein, sich via Laptop kennenzulernen.

Ausgewogene Ernährung und achtsamer Umgang mit Drogen helfen körperlich und psychisch im Gleichgewicht zu bleiben.

Gegen ein gutes Glas Rotwein ist nichts einzuwenden, gerade in heutiger Zeit werden auch wunderschöne Online-Weinverkostungen angeboten, die es ermöglichen für sich selbst und den oder die Partner/in etwas Schönes zu erleben. Allerdings gilt die Maxime wie sonst: Es kommt auf das Maß an. Gerade in stressigen und beanspruchenden Zeiten ist es wichtig, auf den Konsum von Drogen zu achten. Zu viel kann sowohl körperlich als auch seelisch zu Belastungen führen, die man durch einen angemessenen Umgang mit Drogen vorbeugen kann. Es gilt, 1-3 Tage in der Woche auf Alkohol gänzlich zu verzichten und an allen anderen Tage auf die Menge zu achten. Eine ausgewogene Ernährung hilft dabei, genug Energie für bevorstehenden Anforderungen zu haben und darüber hinausgehend sich Glücksgefühle selbst zu schaffen. Das gemeinsame Abendessen, bei dem sämtliche Familienmitglieder mithelfen, kann einen positiven Moment schaffen, in dem man Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit empfindet ... und schmecken tut es auch noch gut. :) Und ab und zu darf es auch ein Gericht von regionalen Restaurants sein, da man schließlich auch mal entspannen und sich verwöhnen lassen möchte. Wenn möglich, geben Sie Ihrem Alltag auch etwas von außen, das tut Ihnen und den Geststätten gut.

Suchen Sie sich Projekte, die für Sie sinnvoll sind. 

Na, schon mal über ein Corona-Projekt nachgedacht? Das wäre doch was. Also, sich die Frage zu stellen, was Sie in dieser Zeit konkretes leisten und schaffen könnten. Damit ist nicht Arbeit, sondern das Leben gemeint. Sinnhaftigkeit hilft uns über schwierige Zeiten hinwegzukommen, weil wir wissen, dass das, was wir leisten, auch einen Wert hat. Und genau darin besteht die Aufgabe. Setzen Sie sich mit Ihren Familienmitgliedern zusammen und überlegen Sie sich etwas, das Sie schaffen können. Gemeinsam! Das kann etwas im Garten sein, im eigenen Haushalt oder irgendwoanders. Nutzen Sie die Zeit sinnvoll, indem Sie konkret bestimmen, was der Tag oder die Woche Ihnen bringen soll. Vielleicht haben Sie auch Ideen, die Sie bisher auf die "lange Bank" geschoben haben. Alles kann, nichts muss.

Bestimmen Sie Regeln für das Zusammenleben daheim.

Ein Haushalt oder das gemeinsame Zusammenleben ist dann gut, wenn jeder weiß, worauf es ankommt. Regeln helfen, um dieses "worauf es ankommt" zu verdeutlichen. Natürlich geht es dabei nicht um die Erstellung von "Regelwerken", sondern vielmehr darum, dass alle daheim wissen, was die Basis des Miteinanders ist. Also konkret gesagt, worin Werte und Normen des bestehen (bspw. Danke und Bitte sagen, Tagesrituale, gemeinsames Frühstücken) oder wer, welche konkreten Aufgaben im Haushalt oder der Familienversorgung zu übernehmen hat. Besprechen Sie dies im Reigen der Familie und bestimmen Sie für die unvorhersehbare Zeit der Isolation Zuständigkeiten für jedes Familienmitglied. Wer gießt die Blumen? Wer hilft beim Frühstück? Wer beim Abendbrot? Wer bringt den Müll raus, wer fährt zusammen einkaufen? Wer plant die Pläne des Tages? All das hilft Struktur zu schaffen und jedem eine persönliche Aufgabe zu geben. Daraus resultiert Sinnhaftigkeit, die motiviert und einem ein gutes Gefühl bringt.

Scheuen Sie sich nicht, sich Hilfe zu holen, wenn die Belastung zu groß wird.

Auch wenn ambulante und stationäre Einrichtungen kaum noch direkt zu erreichen sind, bestehen sehr viele verschiedene Unterstützungsangebote, falls Krisen zu groß werden. Nottelefonnnummern, das Gesundheitsamt, Beratungsstellen, Tageskliniken, psychiatrische und somatische Einrichtungen als auch Vereine (wie wir) sind im Krisenfall dafür da, Unterstützung in der Stabilisierung zu bieten und zu schauen, welche anderen Hilfsangebote notwendig wären, um die aktuellen Probleme zu lösen. Scheuen Sie sich bitte nicht, uns anzusprechen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Wir sehen uns als Vermittlungsstelle für Menschen, die betroffen sind. Wir verfügen mittlerweile auch über ein gutes Netzwerk, und können Sie direkter an die jeweiligen Stellen vermitteln, die für Sie angemessen sind.

Bleiben Sie gesund und achten Sie auf Ihr gemeinsames Miteinander.

KV